Vortrag und Buchvorstellung
Dass man mit Arbeit keinen Reichtum anhäufen kann, gehört zum marktwirtschaftlichen Erfahrungsschatz. Zumindest nicht mit der eigenen Arbeit eigenen Reichtum. Denn mit anderer Leute Arbeit reich zu werden, ist in der Marktwirtschaft das Normalste von der Welt: Automobilunternehmen, Lieferdienste, Smartphone-Kapitale häufen gigantische Umsätze und Gewinne sogar im 11-stelligen Bereich jährlich an mit dem Verkauf von Produkten der Arbeit von Dienstkräften, die man in gewisser Verdrehung der Tatsachen „Arbeitnehmer“ nennt, obwohl sie doch ihre Arbeit, Lebenszeit und Lebenskraft im Prozess der Erstellung der Dinge und Dienstleistungen hergeben. Die gehören dann denjenigen, die - warum nur - „Arbeitgeber“ genannt werden.
Dieses Prinzip sorgt schon laut Marx auf’s gesellschaftliche Ganze gesehen für eine „gigantische Warensammlung“. Für die lässt sich die Marktwirtschaft gerne feiern. In Sachen Verherrlichung des Kapitalismus gibt’s ja auch viel zu tun. Denn die von ihren Fans über den grünen Klee gelobte Wirtschaftsweise bringt es nicht nur zu besagten Reichtümern, sondern zu allerlei wohlbekannten Phänomenen, die es nötig machen, sie als „Schattenseiten“ zu verharmlosen, als „Probleme“ umzudeuten und überhaupt als „Missstände“ geistig von dem ökonomischen System zu trennen, auf das man einfach nichts kommen lassen will. Um stattdessen „Lösungen“ vorzuschlagen, die zwar praktisch keine sind, aber die unzweifelhaft die ideologische Leistung erbringen, all die Unschönheiten, von denen jeder weiß, dass sie zum Kapitalismus gehören, als dessen Notwendigkeiten zu leugnen, also Kritik an diesem Wirtschaftssystem geistig zu verbieten.
Darum gibt’s den Vortrag (zum Buch), der sich der üblichen geistigen Übung verweigert, die Absurditäten der marktwirtschaftlichen Wirtschaftsweise ausgerechnet darum rational zu finden, weil sie nun einmal praktisch gelten und mit Gewalt alternativlos in Geltung gehalten werden.
Das Buch kann man beim GegenStandpunkt-Verlag erwerben: