Wissenschaft und Ausbildung

26 Vorträge in diesem Themenbereich.

Gesundheit - ein Gut und sein Preis (Buchvorstellung)

Datum
Ort
Bremen
Veranstalter
Argudiss
Dozent
Ein Gastreferent der Zeitschrift GegenStandpunkt

Mit einer Kritik am Gesundheitswesen macht man sich leicht Freunde. Kaum eine gesellschaftliche Einrichtung wird so mit Kritik bedacht wie der Medizinbetrieb: dass es allzu vielen Vertretern mehr ums Geld als um ‚ihre‘ Patienten geht, dass es ihnen an Können fehlt, dass Kassenbeiträge zu hoch sind und an Versorgungsleistungen gespart wird... Und als Gipfel der Kritik wird gefordert: Gesundheit darf keine Ware sein! Kaum ein Metier genießt gleichzeitig ein so hohes Ansehen wie das Medizinwesen, das damit befasst ist, der Gesundheit aufzuhelfen. Alle Einwände leben ja von der Hochachtung vor einer Heilkunst, nach deren Diensten ein wachsender Bedarf besteht und der die Kundschaft nie ausgeht.

Wissenschaftskritik - Geschichte: Die Verwechslung von Begriff und Genese

Datum
Ort
Erlangen

Historiker halten bei allen Gegenständen die immer gleiche Bestimmung fest, Produkt der Geschichte zu sein. „Die Geschichtswissenschaft gründet auf der Überzeugung, dass die Gegenwart aus der Vergangenheit hervorgeht”, heißt es. Das Wesen der Dinge liegt damit in ihrem Bewirktsein durch Anderes, Früheres. Ein Historiker will „die gegenwärtige Welt als historisch gewordene erklären“. Die Kardinalfrage des Historikers lautet: Wie ist es zum Gegenstand meines Interesses gekommen? Eine geschichtliche Erklärung liegt immer in der Entstehung. Ursache ist immer der Ursprung. Geschichte ist für einen Historiker nicht das, was erklärt werden soll, sondern das, womit alles erklärt werden muss. Es geht nicht um die Erklärung geschichtlicher Phänomene, sondern um die geschichtliche Erklärung der Phänomene.

Kritik der Soziologie - Die Abstraktion "Gesellschaft"

Datum
Ort
Erlangen

Soziologen erforschen alles, was andere untersuchen, noch einmal soziologisch. Politik, Religion, Literatur, Familie und Krieg entschlüsseln sie sehr eintönig als im Grund immer wieder dasselbe: als „Formen von Vergesellschaftung“ - und die braucht der Mensch, denn alleine bleiben mag er nicht. Soziologen finden nicht interessant, um was es in den verschiedenen Fällen von Gesellschaft geht, sondern dass da ein überindividueller Zusammenhang von Individuen – solange er besteht – offenbar funktioniert. Dass die heutige Gesellschaft kapitalistisch ist, halten Soziologen für eine Trivialität, die sie nicht weiter interessiert, das Nähere dazu überlassen sie den Ökonomen.

Warum eine Wissenschaft von der Erziehung überflüssig ist und weshalb es sie dennoch gibt

Datum
Ort
Erlangen

Gliederung

1. Einleitung: Ist Erziehung/Unterricht Gegenstand von Wissenschaft?
2. Die Elementarform von Erziehen/Beibringen/Lehren
3. Erziehungswissenschaft als Legitimationsideologie: Leugnung des Willens
3.1. Pädagogische Anthropologie
3.2. Begabungstheorie
3.3. Sozialisationstheorie
4. Erziehungswissenschaft wird von Widersprüchen der Regelschule eingeholt: Fehlender Lernwille als Ärgernis
4.1. Motivationstheorie
4.2. ADHS
5. Neue Erziehungsziele: Erziehung zur Frustrationstoleranz - der Wille wird gebraucht. Aber wie und wozu?
6. Debatte

Kritik - wie geht das?

Datum
Ort
Bremen

Teil 1: Einleitung - Kritik, was ist das?
Die Eigenart der Kritik in der bürgerlichen Gesellschaft
Teil 2: "ich meine" und vorstellig gemachte Betroffenheit als Berechtigung
Teil 3: "ich als": die Berufung auf den eigenen Stand als Berechtigungstitel und seine Zurückweisung
Teil 4: Kritik als Anklage eines allgemeinen Missstandes
Teil 5: Immanente Kritik im Namen einer Interessenharmonie
Teil 6: Der Ruf nach dem Staat als Beschränker der (anderen) Interessen - Konstruktive Kritik - Fazit
Teil 7+8: Diskussion und Nachträge - Beispiel einer durchgeführten Kritik - Aktuelle Kritikkultur in Stuttgart

Das höhere Bildungswesen im Kapitalismus: Ausbildung und Einbildung der Elite BWL -VWL - Jura – Soziale Arbeit

Datum
Ort
Frankfurt am Main
Veranstalter
keine Angabe
Dozent
Ein Redakteur des GegenStandpunkt-Verlages

BWL -VWL - Jura – Soziale Arbeit

Das moderne Gemeinwesen bezeichnet sich stolz als "Wissensgesellschaft", die auf der umfassenden Erkenntnis ihrer selbst und der sie umgebenden Natur beruht. In der Tat kann man an hiesigen Hochschulen fast alles studieren, von Atomphysik bis Zahnmedizin, von Altertumswissenschaft bis Volkswirtschaftslehre. Anlass, sich dem Selbstlob dieser Gesellschaft anzuschließen, ist das aber noch lange nicht.