„Im Übrigen fängt Kritik nicht damit an, ...

... daß sie an sich die kri­tische Frage stellt, ob sie weitergeht, praktisch und konstruktiv ist. Sie beginnt damit, daß man sich Rechenschaft ablegt darüber, woher all das kommt, was man als Belästigung und Schaden wahr­nimmt. Wer auf das bißchen Ursachenforschung verzichtet, vertut sich womöglich im Engagement, sucht sich Ort, Zeit und Adressat wie Gegner seiner Bemühungen verkehrt aus. Dann vergeht seine Ju­gend, und er war in Gorleben zelten, hat seine Zeit im Frauenbuchladen verplempert und Grüne gewählt, während die Klassengesellschaft funktioniert, daß es kracht.“ (Die Klassen (II), MSZ - Gegen die Kosten der Freiheit)

Angebot eines regelmäßigen Diskussionstermins in Bremen

Um sich die nötige Klarheit zu verschaffen über die aktuellen Affären in Politik und Wirtschaft und deren Besprechung in der demokratischen Öffentlichkeit, bietet Argudiss einen Diskussionstermin an. Momentan findet die Diskussion in der Regel digital via discord alle 14 Tage statt. Manchmal treffen wir uns auch vorort.

In der Woche vor dem Termin werden Zeitpunkt und Thema an dieser Stelle veröffentlicht.

Nähere Informationen wie Thema und Zeitpunkt dieser Diskussionsrunde gibt es auch regelmäßig über einen E-Mailverteiler, bei dem man sich hier auf dieser Seite anmelden kann.

Argudiss lädt ein zu Vortrag und Diskussion

Vom Kapital benutzt, vom Staat organisiert, von Patrioten beargwöhnt: Deutschland, seine Migration und seine Migrationspolitik

Datum und Uhrzeit
Ort
Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b, Bremen
Veranstalter
Argudiss
Dozent
Ein Redakteur des GegenStandpunkt-Verlages

Migration war das Thema des jüngsten Wahlkampfes. Und zwar gleich in der Form einer Frage von unser aller Sicherheit, wofür ein paar Attentate den passenden Anlass gaben. Die wurden von Politikern quer durch das demokratische Spektrum mit dem Migrationshintergrund der Attentäter zusammengeschlossen in einer dreist-absurden Weise, die offenbar ins geistig-moralische Repertoire ihres Berufsstandes gehört.

Bild vom Frontcover des aktuellen GegenStandpunktArgudiss empfiehlt:
GegenStandpunkt 3-25
Politische Vierteljahreszeitschrift

Darin unter anderem:

Der GegenStandpunkt-Verlag schreibt einleitend zu dieser Ausgabe:

 

Mit Blick auf die beiden laufenden Dauerkriege in Europa und im Nahen Osten die betroffenen Völker für ihr schlimmes Schicksal zu bemitleiden, ist guter öffentlicher Brauch: in Bezug auf die ukrainische Bevölkerung sowieso schon seit dem 24. Februar 2022; aber auch die Gazabevölkerung wird in deutschen Medien inzwischen echt bedauert, manchmal sogar ohne die prompte Erinnerung an den Hamas-Überfall am 7. Oktober, mit dem für die Begutachter die Geschichte schließlich begonnen hat.

Das ist alles gut und schön, verstellt aber etwas den Blick darauf, dass objektiv, nämlich von den maßgeblichen Patrioten betrachtet, bei diesen unschönen Affären nicht zuletzt die liebenswerte europäische Mittelmacht Deutschland mit ihrem Interesse an Frieden und internationaler Ordnung auch ein Leidtragender ist! Und was für einer, erleidet sie doch Schäden an viel Edlerem und Höherem als so schnöden Dingen wie Leib und Leben:

In Bezug auf den Ukraine-Krieg müssen die Berliner Stellvertreterkriegspolitiker erleben, dass der Macht- und Politikwechsel in Washington all ihre kriegerische Entschlossenheit ins Abseits laufen lässt: Sie waren und sind zwar immer noch bereit, die Ukraine mit Mann und Maus dafür zu verschleißen, dass ihr Europa zu einer Kontinentalmacht aufwächst, die sich strategisch ganz nach eigenem Gutdünken an jedem konkurrierenden Machtanspruch Russlands vergreifen kann. Und sie haben dafür nicht nur ein paar Hunderttausend Ukrainer opfern lassen, sondern selber ganz viele schöne Euro-Milliarden und gute Waffen dafür spendiert. Aber die erweisen sich nun nicht mehr als Investitionen in die goldene Zukunft einer europäischen Weltmacht, sondern womöglich als vertaner Aufwand: Trump sagt den US-Krieg gegen Russland ab und zerstört damit einstweilen die wunderbare Perspektive, unter amerikanischer Führung Russland als kontinentalen Rivalen zu entmachten und gleichzeitig Deutsch-Europa als kontinentale Vormacht zu etablieren. Wie bedauerlich!

Und in Bezug auf den Nahost-Krieg muss die deutsche Republik ebenfalls einen bitteren Schlag verkraften: Eine noch so vorbehaltlose Unterstützung für den israelischen Vernichtungskrieg gegen die Hamas im Gazastreifen, noch so viele ideologische Verrenkungen zur Rechtfertigung dieses unentwegt fortschreitenden Zerstörungswerks können weder verhindern noch verdecken, dass sich der höhere Sinn dieser ‚unverbrüchlichen‘ Parteinahme in Luft auflöst: Einen irgendwie zufriedenstellenden strategischen Einfluss und Zugriff auf die geostrategisch eigentlich so perspektivreiche Gewaltlage gesteht Israel seinem qua „Staatsräson“ israelsolidarischen deutschen Kumpan einfach nicht zu. Schon wieder ist es Trumps Amerika, das sich stattdessen als die einzige auswärtige Macht erweist, die auf das israelische Gewaltprogramm wirksam einwirken kann – und die betreibt ihr Engagement auch in diesem Fall erklärtermaßen nicht mehr mehr als Dienst an den europäischen ‚Partnern‘ im Sinne eines gemeinsamen „Westens“ sondern erklärt diese Allianz für unerheblich bis lästig. Generationen von Bundesbürgern haben die Kriegsallianz der NATO als zivilisatorischen Höhepunkt der Menschheitsgeschichte feiern dürfen; Generationen von deutschen Politikern haben mit und in dieser Allianz den imperialistischen Aufstieg ihrer Nation bewerkstelligt – und nun dies!

Und dann müssen regierende deutsche Patrioten auch noch registrieren, dass die Weltmacht Amerika ganz ohne sie den nächsten Schauplatz strategischer Rivalität mit Weltkriegsperspektive definiert und herrichtet – den „Indopazifik“, aus dem sie leider, leider bisher ausgemischt sind.

Aber tüchtige deutsche Patrioten geben nicht auf! In der Mischung aus Entschlossenheit und Opportunismus, die imperialistisch engagierten Nationalisten eigen ist, sichten sie die Lage, definieren Feindschaften um, malen dazu passende Feindbilder neu und versuchen, auch aus Bedingungen, die sie sich fürs Erste schlicht gefallen lassen müssen, doch noch das Beste für ihre Nation zu machen. Das Regiment übers Volk haben sie ja, und das nutzen sie weidlich aus, sagen ihrem Volk die Opfer an, die es bringen muss, damit die Nation nicht zum Opfer der neuen Weltlage wird. Und insofern Kritik daran ganz in der Sorge ums weitere Gelingen des deutschen Machtaufwuchses aufgeht, ist diese Zukunftszugewandtheit regierender Imperialisten weder perspektiv- noch mittellos.

Deshalb kümmert sich der GegenStandpunkt auch in dieser Ausgabe darum, dass die fällige Kritik wenigstens theoretisch stattfindet.


Vertrieb & Bestellinformationen
Das Inhaltsverzeichnis sowie einige Artikel sind kostenlos online verfügbar. Der GegenStandpunkt ist als Printausgabe für 15 € beim Verlag und auf unseren Veranstaltungen sowie in untenstehenden Buchhandlungen erhältlich. Der GegenStandpunkt ist auch digital für 10 € in den Formaten pdf, epub und mobi beim Verlag erhältlich. 

Bezugsquellen in Bremen:
Buchladen im Ostertor, Fehrfeld 60, 28203 Bremen
Buchladen i. d. Neustadt, Lahnstraße 65b, 28199 Bremen
Universitätsbuchhandlung, Uni, 28359 Bremen

Veranstaltungsdokumentation

Trump sagt den Ukrainekrieg ab - Europa kann Frieden mit Russland nicht brauchen

Datum
Ort
Bremen
Veranstalter
Argudiss
Dozent
Gastreferenten der Zeitschrift GegenStandpunkt

Der US-Präsident will den Krieg nicht mehr, in dem Amerika maßgeblich engagiert ist, und sagt wirkungsvoll den Krieg der Ukraine gegen Russland ab. In hohem moralischen Ton geißelt er „sinnloses Blutvergießen“, das zu beenden er sich als Friedensstifter und zuallererst seinem amerikanischen Volk schuldig ist.

Demokratie - Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft

Datum
Ort
Bremen
Veranstalter
Argudiss
Dozent
Gastreferenten der Zeitschrift GegenStandpunkt

Freie Wahlen werden amtlich als Kernstück der Demokratie geschätzt. In der Demokratie, heißt es, wird nicht einfach regiert – das Volk erteilt per Abstimmung den Auftrag zur Wahrnehmung der Staatsgeschäfte.
Weniger amtlich betrachten Politiker wie Wähler diese Veranstaltung ohne solche Ehrerbietung. Demokratische Politiker nehmen Wahlen nüchtern als Bedingung und Gelegenheit, auf Kosten der Konkurrenten an die Macht zu gelangen. Und mündige Bürger haben Wahlen längst als Schwindel durchschaut. Wählen gehen sie selbstbewusst ohne Illusionen, damit etwas zu „bewirken“ oder zu „verändern“.